Dienstag, 10 Dezember 2024 21:35

Rettungsdienste in Brandenburg - Fristen oft überschritten

Rettungsdienste Rettungsdienste pixabay/Foto illustrativ

Die Einhaltung der gesetzlichen Fristen für Noteinsätze durch Brandenburgs Rettungsdienste war im Jahr 2022 nur in wenigen Regionen erfolgreich. Lediglich in Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder) konnten die Vorgaben erfüllt werden, wie aus der Antwort des Gesundheitsministeriums in Potsdam auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervorgeht.

Inhaltsverzeichnis:

Potsdam und Cottbus - problematische Fristüberschreitungen

In Potsdam und Cottbus, den größten kreisfreien Städten Brandenburgs, hatten die Rettungskräfte Schwierigkeiten, die vorgeschriebene 15-Minuten-Frist einzuhalten. Das Brandenburgische Rettungsdienstgesetz verlangt, dass Rettungskräfte in 95 Prozent aller Fälle innerhalb von 15 Minuten an öffentlichen Straßen am Einsatzort eintreffen. Die Zahlen für das Jahr 2022 zeigen jedoch, dass dies häufig nicht gelungen ist.

Kritische Situation in Landkreisen

Im Landkreis Spree-Neiße war die Situation besonders kritisch. Mit nur 81 Prozent fristgerechter Einsätze lag dieser Landkreis erneut am unteren Ende der Statistik. Auch im Landkreis Ostprignitz-Ruppin konnte mit 82 Prozent die gesetzliche Quote nicht eingehalten werden, ein Rückgang gegenüber den 84 Prozent des Vorjahres.

Rückblick - Fristen in früheren Jahren

Die derzeitigen Probleme sind nicht neu. Im Jahr 2012 konnten die gesetzlichen Anforderungen noch in allen vier kreisfreien Städten und in zwei Landkreisen erfüllt werden. Bereits zwei Jahre später waren es nur noch zwei Städte und zwei Landkreise. Seitdem ist eine stetige Verschlechterung zu verzeichnen, besonders in ländlichen Regionen.

Im Jahr 2021 wurde die Frist noch in Cottbus eingehalten. Dies verdeutlicht den schleichenden Rückgang der Effizienz der Rettungsdienste über die Jahre. Besonders die stark belasteten Landkreise wie Spree-Neiße und Ostprignitz-Ruppin bleiben Sorgenkinder des Systems.

Reformansätze - Verbesserung durch gesetzliche Änderungen

Die Bundesregierung plant mit einer Reform der Notfallversorgung, die Rettungsdienste zu entlasten. Eine bessere Vernetzung von vertragsärztlichem Notdienst, Krankenhaus-Notaufnahmen und Rettungsdiensten soll die Effizienz erhöhen. Dadurch sollen Notrufe effektiver gesteuert und schneller an die richtige Versorgungsebene weitergeleitet werden.

Das Gesundheitsministerium betont, dass eine effizientere Organisation der Rettungsketten dringend notwendig ist, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Die geplanten Maßnahmen könnten langfristig zu einer Entlastung der Rettungsdienste beitragen und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben verbessern.

Die aktuellen Herausforderungen zeigen, dass die Rettungsdienste in Brandenburg vor großen strukturellen Problemen stehen. Die Reformen werden entscheidend dafür sein, wie gut die Bevölkerung in Zukunft versorgt werden kann.

Quelle: www.patizonet.de, aerzteblatt.de