Reformbedarf und Ausgabensteigerung
Die jüngsten Jahresergebnisse des VDEK zeigen eine besorgniserregende Entwicklung: Die Ausgaben in den Bereichen Notfallversorgung und Rettungsdienste haben sich verdoppelt, während gleichzeitig erhebliche Qualitätsdefizite bestehen bleiben. Ulrike Elsner, die Vorstandsvorsitzende des VDEK, weist auf die dringende Notwendigkeit hin, die bestehenden Strukturen zu überdenken und eine Reform umzusetzen, die eine schnelle, hochwertige Versorgung im Notfall gewährleistet. Insbesondere der sprunghafte Anstieg der Kosten für den Einsatz von Rettungswagen von 1,7 auf 4,1 Milliarden Euro verdeutlicht die ungebremste Ausgabendynamik und den Handlungsbedarf.
Lösungsansätze und die Rolle des Bundes
Elsner fordert, dass die Reformen der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes gemeinsam angegangen werden müssen, wobei der Bund seine Regelungskompetenz im Rettungsdienst nutzen sollte. Ein zentraler Punkt ist die Vernetzung der Leitstellen des Rettungsdienstes und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, um Doppelstrukturen zu vermeiden und eine effiziente Patientensteuerung zu ermöglichen. Die Integration der Notrufnummern 112 und 116 117 könnte eine solche Vernetzung unterstützen und dazu beitragen, dass Patienten im Notfall an den richtigen Ort geleitet werden.
Der VDEK betont die Dringlichkeit einer Reform im Bereich der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes. Die Verdoppelung der Ausgaben in den letzten zehn Jahren bei gleichbleibenden Qualitätsdefiziten macht deutlich, dass eine Neustrukturierung der Notfallversorgung unumgänglich ist. Durch eine effiziente Vernetzung und die Nutzung digitaler Möglichkeiten könnten Patienten besser gesteuert und unnötige Einsätze reduziert werden, was letztendlich zu Kosteneinsparungen und einer Verbesserung der Versorgungsqualität führen würde. Die Ersatzkassen sehen in der digitalen Vernetzung und der Orientierung an österreichischen Modellen einen wegweisenden Standard, der in allen Bundesländern umgesetzt werden sollte.
Quelle: rettungsdienst.de