Herausforderungen und Lösungsansätze
Ein zentrales Thema der Diskussionen war die Umsetzung des NotSanG in der täglichen Praxis. Dabei wurde besonders die Rolle der Arbeitsanweisungen der ÄLRD hervorgehoben, die als wesentliches Hindernis für die effektive Anwendung des Gesetzes angesehen werden. Die Teilnehmer sprachen von einem "Flickenteppich" von Regelungen, die sich über das ganze Land erstrecken, und bemängelten die mangelnde Einheitlichkeit und Wissenschaftlichkeit in den Handlungsempfehlungen. Zudem wurde der anhaltend hohe Grad an Notarztalarmierungen thematisiert. Obwohl eines der Ziele des NotSanG die Reduktion dieser Alarmierungen war, bleibt dies eine Herausforderung. Die Veranstaltungsteilnehmer betonten die Notwendigkeit, im Dialog zu bleiben und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Juristische Bedenken und die Zukunft des NotSanG
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Einführung des Paragrafen 2a NotSanG im Jahr 2021, der Notfallsanitätern bestimmte heilkundliche Kompetenzen zuspricht. Diese Neuerung führte zu Diskussionen über mögliche juristische Auseinandersetzungen und die Auswirkungen auf die berufliche Praxis von Notfallsanitätern. Experten aus der Berufspolitik, der ÄLRD und dem juristisachen Bereich beleuchteten diese Thematik aus verschiedenen Perspektiven.
Die Bilanz nach zehn Jahren NotSanG zeigt ein Bild voller Herausforderungen, aber auch Chancen. Trotz der Hindernisse wurde deutlich, dass der Gesetzgeber grundsätzlich geeignete Rahmenbedingungen geschaffen hat, um die Qualität und Effizienz der Notfallversorgung in Deutschland zu verbessern. Die Veranstaltung unterstrich die Wichtigkeit des fortgesetzten Dialogs zwischen allen Beteiligten, um die bestehenden Probleme zu überwinden und die Notfallmedizin in Deutschland weiterzuentwickeln.
Quelle: rettungsdienst.de