Doch was ist der Unterschied zwischen einem Diamanten und einem Brillanten? Auf was muss man beim Kauf achten? Welcher Stein ist wertvoller?
Zwei Begriffe sorgen für Verwirrung
Sowohl beim Diamanten als auch beim Brillanten handelt es sich um denselben Steine, nämlich einen Diamanten. Mit dem Begriff „Diamant“ bezeichnet man aber den Edelstein an sich, während der Begriff „Brillant“ für einen speziellen Schliff des Edelsteins steht. Ein Diamant muss aber kein Brillant sein, denn er kann auch anders geschliffen werden. Ein Brillant muss auch nicht zwingend ein Diamant sein, denn auch andere Edelsteine wie etwa Saphire eignen sich für den Brillantschliff. Wer Edelsteine kaufen bzw. ganz explizit in Diamanten investieren möchte, der kauft am besten Brillanten, denn diese besitzen die höchste Standardisierung im Verkauf und können daher auch den besten Wert am Markt erzielen.
Der Brillantschliff – ein echter Klassiker
Brillant leitet sich aus dem Französischen ab und bedeutet so viel wie „glänzend, strahlend“. Das trifft gut zu, denn ein Brillant funkelt und strahlt wie kaum ein anderer Stein. Der Brillantschliff ist für diese Strahlkraft verantwortlich. Er wurde bereits 1910 spezielle für Diamanten entwickelt. Der Schliff soll den Diamant stärker funkeln lassen und sein inneres Feuer perfekt zur Geltung bringen. Für den klassischen Brillantschliff müssen einige Charakteristika erfüllt sein.
Er muss eine runde Form und mindestens 56 Facetten aufweisen. Davon müssen wiederum 32 oben und 24 unten sein. Die Facetten weisen auch spezielle Winkel auf und sind strahlenförmig um den Stein angeordnet. Dadurch, dass die Winkel und Proportionen genau festgelegt sind, reflektiert der Brillant das Licht auf besondere Art und Weise. Das funkelnde Lichtspiel weist zarte Regenbogenfarben auf und darum ist auch oft vom berühmten Feuer des Brillanten die Rede.
Weitere beliebte Schliffarten
Der Brillantschliff ist einer der beliebtesten Schliffe für Diamanten und andere Edelsteine. Das liegt auf jeden Fall an seinem strahlenden Funkeln. Doch auch andere Schliffe können einen Rohdiamanten veredeln, wie zum Beispiel der Stufenschliff oder der gemischte Schliff. Der Oval-, der Tropfen-, der Prinzess- und der Marquise-Schliff sind speziell angepasste Formen des Brillantschliffs. Dass ein anderer Schliff gewählt wird, hat oft mit dem Rohdiamanten zu tun, denn nicht immer ist ein Brillantschliff möglich. Hat der rohe Edelstein sehr tiefe oder flache Proportionen, zu starke Einschlüsse oder Stellen mit farblichen Veränderungen, dann ist es oft besser, eine andere Schliffart zu wählen.
Der richtige Schliff macht einen Rohdiamanten erst richtig wertvoll, nicht umsonst zählt der Schliff (Cut) zu den 4 Cs. Dies sind die wichtigsten Kriterien, wenn es darum geht, einen Diamanten zu beurteilen. Die anderen drei Cs sind Karat (Carat), Reinheit (Clarity) und Farbe (Colour). Es gilt also: Je hochwertiger der Schliff, desto wertvoller der Edelstein.
Brillanten sind nicht immer Diamanten
Der Brillantschliff eignet sich nicht nur für Diamanten, sondern auch für andere Edelsteine wie etwa Rubine, Saphire oder Smaragde. Sogar synthetische Edelsteine wie Zirkonia werden im Brillantschliff gekauft. Diese Steine sind dann spezielle gekennzeichnet und als Rubin, Saphir oder Smaragd im Brillantschliff erhältlich. Auch Brillanten müssten korrekterweise als „Diamanten im Brillantschliff“ bezeichnet werden. Gerade im deutschen Sprachraum hat sich aber aufgrund der Einfachheit der Begriff „Brillant“ durchgesetzt.