Inhaltsverzeichnis:
- Katastrophenmedizin im Fokus
- Bedrohungslage - Eine verstärkte Vorbereitung
- Praktische Erfahrungen für Medizinstudenten
- Eine unverzichtbare Initiative
Katastrophenmedizin im Fokus
Bereits zum 20. Mal fand der spezielle Workshop im Kulturzentrum statt. Die Teilnehmer, angehende Notärzte, trainieren realitätsnahe Szenarien, die in ihrem Berufsalltag von zentraler Bedeutung sein könnten. Eine der Stationen simuliert den sogenannten Massenanfall von Verletzten. „Es sind zu wenig Helfer da, und man muss Katastrophenmedizin anwenden“, erklärt Albrecht Scheuermann, Leiter des Referats Rettungsdienst und Katastrophenschutz beim ASB. Dabei geht es um Sichtung und Priorisierung der Patienten.
Nicole Linde, Leiterin der Sanitätsausbildung beim ASB, ergänzt: „Unsere zukünftigen Notärzte bekommen hier einen ersten Eindruck von den technischen Möglichkeiten der Menschenrettung.“ Das Ziel ist es, die Studierenden auf Extremsituationen vorzubereiten, die sie sonst selten üben könnten.
Bedrohungslage - Eine verstärkte Vorbereitung
Der Hintergrund des intensiven Trainings liegt in der gestiegenen Bedrohungslage. Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember hat gezeigt, welche Herausforderungen auf Rettungskräfte zukommen könnten. Bereits nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2015 wurden Rettungsstrategien angepasst. „Die Analyse zu Magdeburg läuft noch“, so Scheuermann, „aber es zeigt sich, dass wir solche Übungen weiter ausbauen müssen.“
Die steigende Unsicherheit in der Bevölkerung und die verstärkte mediale Berichterstattung führen dazu, dass auch der Rettungsdienst auf neue Szenarien vorbereitet werden muss. Die Workshops sollen den Teilnehmern helfen, in Extremsituationen souverän zu handeln.
Praktische Erfahrungen für Medizinstudenten
Die Teilnehmer, darunter Medizinstudentin Beke, sehen die Übung als wertvolle Erfahrung. Sie beschreibt ihre Teilnahme an einer Station, bei der sie als Notärztin in einen Schacht abgeseilt wurde, um ein Opfer zu versorgen: „Man hat weniger Angst, wenn man solche Situationen schon einmal erlebt hat.“ Timon, ein weiterer Student, betont: „Es ist wichtig, Dinge auszuprobieren, die man später im Berufsalltag besser nachvollziehen kann.“
Für Helene steht fest: „Das Üben von Szenarien, die man sonst nie erlebt, gibt Sicherheit.“ Unterstützt werden die Studierenden von erfahrenen Kameraden der Leipziger Berufsfeuerwehr sowie Rettungssanitätern des ASB und der Johanniter.
Eine unverzichtbare Initiative
Das Training im Werk 2 in Leipzig zeigt, wie wichtig praxisorientierte Vorbereitung für angehende Notärzte ist. Durch realistische Szenarien und die Unterstützung erfahrener Rettungskräfte können die Teilnehmer wertvolle Fähigkeiten erlernen. In Zeiten wachsender Bedrohungslagen ist dies ein entscheidender Schritt, um Sicherheit und Professionalität im Ernstfall zu gewährleisten.
Quelle: webrivaig.com/de, mdr.de