Inhaltsverzeichnis:
- Unfallserien und ihre Folgen
- Komplexe Beschaffung neuer Fahrzeuge
- Technische Prüfungen und Reparaturkosten
- Ersatzfahrzeuge und Verhaltensregeln für Autofahrer
Unfallserien und ihre Folgen
In den letzten zwei Jahren wurden vier schwere Unfälle verzeichnet, bei denen Rettungswagen involviert waren und Totalschäden erlitten. Ein besonders schwerer Unfall ereignete sich auf der Möhringer Straße in Tuttlingen, als ein Rettungswagen, der mit Blaulicht und Martinshor eine Kreuzung einfuhr, seitlich von einem Mercedes gerammt wurde. Das Fahrzeug kippte um und rutschte auf das Dach eines geparkten Taxis, bevor es schließlich seitlich auf der Straße liegen blieb. Die Besatzung erlitt glücklicherweise nur leichte Verletzungen; zum Zeitpunkt des Unfalls war kein Patient an Bord.
In den anderen drei Fällen sahen die Behörden die Schuld bei den beteiligten Unfallgegnern, wobei die Rechtslage in einem Fall noch vor Gericht geklärt wird. Für die Rettungsdienste bedeutet dies nicht nur zusätzliche Kosten, sondern auch Verzögerungen bei der Neubeschaffung von Fahrzeugen.
Komplexe Beschaffung neuer Fahrzeuge
Thorsten Lang berichtet von den Herausforderungen, die sich aus den Unfallserien für die Beschaffung neuer Rettungswagen ergeben. Einerseits sind versicherungstechnische Fragen ungeklärt, da einige Fälle noch gerichtlich verhandelt werden. Andererseits verlängern sich die Lieferzeiten der Fahrzeughersteller erheblich. So wurde ein Fahrzeug, das Ende 2022 bestellt wurde, ursprünglich für Anfang 2024 erwartet, nun aber frühestens Anfang 2025 geliefert. Derzeit setzt das DRK vorübergehend ein drittes Ersatzfahrzeug ein, um auf Notfälle und unvorhergesehene Ausfälle reagieren zu können. Dieses Fahrzeug wurde vom Rettungsdienst eines benachbarten Kreises angemietet.
Die derzeitige Flotte des DRK-Rettungsdienstes umfasst fünf reguläre RTWs und ein spezielles Schwerlast-RTW für besonders übergewichtige Patienten. Aufgrund der steigenden Anzahl an Unfällen sind jedoch zwei der drei Ersatzfahrzeuge bereits im regulären Betrieb eingebunden, was die Flexibilität des Rettungsdienstes erheblich einschränkt.
Technische Prüfungen und Reparaturkosten
Eine zentrale Herausforderung bleibt die Frage, ob beschädigte Fahrzeuge repariert oder komplett ersetzt werden sollten. In vielen Fällen werden nicht alle Schäden von den Versicherungen abgedeckt, was zusätzliche Kosten verursacht. Bei einem Unfall überprüfen Experten, ob hochsensible Geräte wie EKGs und Beatmungsgeräte weiterhin einsatzfähig sind. Lang betont, dass diese Geräte in der Regel gut gesichert sind und bei einem Unfall nicht beschädigt werden. Allerdings werden die Fahrtragen, die bei Unfällen oft stark beansprucht werden, meist nicht mehr vom TÜV freigegeben, sodass sie ersetzt werden müssen.
Falls ein neues Fahrgestell erforderlich ist, würde der Patientenraum, der sogenannte Kofferaufbau, darauf montiert. Ein solcher Ersatz kann jedoch bis zu einem Jahr dauern, was den Zeit- und Kostenaufwand erheblich erhöht.
Ersatzfahrzeuge und Verhaltensregeln für Autofahrer
Thorsten Lang appelliert an Autofahrer, den Einsatzfahrzeugen des DRK im Straßenverkehr genügend Platz zu machen. Oft wird beobachtet, dass Autofahrer nur blinken, ohne wirklich anzuhalten oder die Fahrspur freizugeben. Diese Situation verlangsamt den Rettungsdienst und erhöht das Unfallrisiko. Richtiges Verhalten bedeutet, das Tempo zu drosseln, den Blinker zu setzen und auf den rechten Fahrbahnrand zu fahren, um dem Rettungswagen freie Fahrt zu gewähren.
Die hohe Belastung des DRK durch Unfallserien und verzögerte Fahrzeuglieferungen zeigt, wie wichtig effiziente und schnelle Einsatzbereitschaft für den Rettungsdienst ist.
Quelle: www.patizonet.com/de, schwaebische.de