Samstag, 17 August 2024 12:07

Bilanz 2023 - Katastrophenschutz und Rettungsdienst in Niedersachsen

Telenotfallmedizin Telenotfallmedizin fot: pixabay

Im Jahr 2023 stand Niedersachsen vor umfassenden Herausforderungen im Bereich des Brandschutzes, Katastrophenschutzes und Rettungsdienstes. Die Innenministerin von Niedersachsen, Daniela Behrens, präsentierte die Jahresbilanz, die nicht nur die Ereignisse und Reaktionen auf diese herausfordert, sondern auch zukunftsweisende Änderungen im Notfallmanagement des Landes beleuchtet. Ein besonderer Fokus lag auf dem Einsatz der Telenotfallmedizin und der Bewältigung des schweren Weihnachtshochwassers.

Weihnachtshochwasser als größte Herausforderung des Jahres

Das Weihnachtshochwasser, das bis in den Januar 2024 andauerte, stellte eine der gravierendsten Herausforderungen für den Katastrophenschutz in Niedersachsen dar. Die Flut betraf große Teile des Landes und erforderte eine koordinierte Reaktion zahlreicher Hilfsorganisationen. Dank der intensiven Bemühungen von Freiwilligen, unterstützt durch Feuerwehren, das Technische Hilfswerk (THW), die Polizei und die Bundeswehr, konnte die Situation erfolgreich gemeistert werden. Dieser Einsatz zeigt die Bedeutung gut organisierter und vernetzter Hilfsstrukturen.

Integration der Telenotfallmedizin in den Rettungsdienst

Ein weiterer Schwerpunkt der Jahresbilanz war die fortschreitende Integration der Telenotfallmedizin in das Rettungsdienstsystem Niedersachsens. Der landesweite Ausbau telemedizinischer Systeme soll die Effizienz der Notfallversorgung steigern, besonders in Szenarien, in denen kein Notarzt physisch vor Ort sein muss. Der im Jahr 2023 in den Landtag eingebrachte Gesetzesentwurf zur Reform des Niedersächsischen Rettungsdienstgesetzes schafft die rechtlichen Voraussetzungen für die flächendeckende Einführung dieser Technologie.

Zukünftige Herausforderungen und strukturelle Anpassungen

Trotz der Erfolge stehen dem Rettungsdienst weiterhin Herausforderungen gegenüber. Eine davon ist die häufige Inanspruchnahme des Dienstes für Bagatelleinsätze, die wertvolle Ressourcen bindet und ineffektiv nutzt. Die Verankerung der Telenotfallmedizin im Gesetz ist ein bedeutender Schritt zur besseren Nutzung dieser Ressourcen und zur Entlastung des Personals. Ministerin Behrens betont die Notwendigkeit struktureller Veränderungen, um die Kapazitäten des Rettungsdienstes langfristig zu sichern und zu optimieren.

Stärkung der Resilienz durch Innovation und Kooperation

Die Jahresbilanz 2023 unterstreicht, dass Niedersachsen durch innovative Ansätze und die Stärkung der Kooperation zwischen verschiedenen Hilfsdiensten seine Kapazitäten im Notfallmanagement deutlich verbessern konnte. Die Einführung der Telenotfallmedizin und die erfolgreiche Bewältigung von Großschadensereignissen wie dem Weihnachtshochwasser sind Beispiele für die resiliente Struktur, die Niedersachsen zukünftig noch weiter ausbauen will.

Quelle: RETTUNGSDIENST