Samstag, 21 September 2024 13:37

Schnelle Notfallhilfe in Tübingen durch neues Projekt

Rettungsdienst Rettungsdienst fot: pixabay / illustrativ

In Deutschland kann es nach einem Notruf bis zu fünfzehn Minuten dauern, bis ein Rettungswagen am Einsatzort eintrifft. Dies kann insbesondere bei einem Herz-Kreislaufstillstand zu lang sein. Das Projekt „Region der Lebensretter“ bietet neue Hoffnungen, indem es schnelle Hilfe durch lokal registrierte Ersthelfer in der Region Tübingen ermöglicht. Durch eine speziell entwickelte App, die Ersthelfer innerhalb von Sekunden zum Notfallort navigiert, soll die Überlebenschance von Patienten signifikant erhöht werden.

Einführung des Lebensretter-Systems

Seit September diesen Jahres wird in der Region Tübingen ein bemerkenswertes Projekt umgesetzt. Das vom Freiburger Verein „Region Lebensretter“ initiierte Vorhaben erweitert das Netzwerk von Ersthelfern, die mittels einer speziellen App bei einem Notfall schnell aktiviert werden können. Durch diese Initiative, die bereits 24 Land- und Stadtkreise einschließt, darunter Böblingen und Freiburg, wird die potenzielle Wartezeit auf Hilfe dramatisch verkürzt.

Funktionsweise der Ersthelfer-App

Die App „Region der Lebensretter 3.0“ ermöglicht es qualifizierten Ersthelfern, sich in lebensbedrohlichen Situationen schnell zu organisieren. Die Feuerwehrleitstelle alarmiert gleichzeitig einen Rettungswagen und sendet die Standorte der vier am nächsten gelegenen Ersthelfer. Diese bestätigen ihren Einsatz über die App, die sie nicht nur zum Unfallort leitet, sondern auch nahegelegene Defibrillatoren aufzeigt und klare Rollen am Einsatzort zuweist.

Erfolge und zukünftige Herausforderungen

Dr. Robert Wunderlich, Notfallmediziner und Projektleiter, berichtet von beeindruckenden Erfolgen seit dem Start des Projekts. Einige Lebensretter erreichten den Einsatzort bereits 70 Sekunden nach dem Notruf. Die durch das Projekt gesammelten Daten werden in der „HEROES Studie“ analysiert, um die Effekte des Systems auf die Überlebensraten zu evaluieren. Trotz der Erfolge sieht Dr. Wunderlich finanzielle und infrastrukturelle Herausforderungen, vor allem im Hinblick auf die Verfügbarkeit von öffentlichen Defibrillatoren und die Finanzierung durch die Krankenkassen.

Das Projekt „Region der Lebensretter“ zeigt eindrucksvoll, wie durch technologische Innovation und ehrenamtliches Engagement die Reaktionszeiten in Notfallsituationen erheblich verbessert werden können. Um diese Initiativen nachhaltig zu etablieren, ist eine stärkere Unterstützung durch öffentliche und private Sektoren erforderlich. Die Zukunft des Projekts hängt von der weiteren Integration in das öffentliche Gesundheitssystem und der Erweiterung der zugänglichen Notfallinfrastruktur ab.

Quelle: www.fox360.net/de, schwarzwaelder-bote.de