Inhaltsverzeichnis:
- Beißattacke in Sömmerda erschüttert Rettungskräfte
- DRK-Landesverband Thüringen mit klarer Forderung
- Wachsende Gewalt gegen Helfer – das sagen die Zahlen
- Verantwortung liegt bei Politik und Gesellschaft
Beißattacke in Sömmerda erschüttert Rettungskräfte
Am 12. Mai wurde eine Sanitäterin des Deutschen Roten Kreuzes in Sömmerda während eines Einsatzes von einem aggressiven Hund angegriffen und schwer verletzt. Der Hundehalter blieb untätig, während das Tier zubiss. Die Frau musste notoperiert werden. Noch Tage nach dem Angriff war ihr Arm taub. Ob die Nerven dauerhaft geschädigt sind, ist unklar. Der psychische Schock könnte sie lebenslang begleiten.
Der Vorfall sei laut DR
Thüringen
K-Landesverband kein Einzelfall. Immer wieder komme es zu Übergriffen, auch durch Angehörige oder Umstehende. In einer Stellungnahme heißt es, dass solche Vorfälle häufig verharmlost werden. Die betroffenen Einsatzkräfte leiden jedoch oft unter massiven körperlichen und seelischen Folgen.
DRK-Landesverband Thüringen mit klarer Forderung
Lars Oschmann, Vorsitzender des DRK Thüringen, forderte nach dem Vorfall eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Gewalt an Rettungskräften. Der Appell richtet sich an Politik, Justiz und Gesellschaft. Gewalt gegen Helfer dürfe nicht länger bagatellisiert werden. Jeder könne auf ihre Hilfe angewiesen sein. Deshalb sei Respekt gegenüber Sanitätern keine Option, sondern Pflicht.
In den letzten Jahren sei die Hemmschwelle gegenüber Einsatzkräften deutlich gesunken. Bedrohungen, Beleidigungen und körperliche Angriffe hätten zugenommen. Das DRK beobachtet eine beunruhigende Tendenz: Täter blieben oft ohne Konsequenzen oder erhielten nur milde Strafen. Dadurch entstehe ein gefährlicher Gewöhnungseffekt.
Wachsende Gewalt gegen Helfer – das sagen die Zahlen
Zwar existieren keine flächendeckenden Erhebungen speziell für Thüringen, doch bundesweite Zahlen zeigen:
Laut einer Umfrage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung wurden 2023 über 1.200 Übergriffe auf Rettungskräfte gemeldet.
Davon betrafen etwa 40 Prozent körperliche Gewalt, darunter Schläge, Tritte oder Bisse.
In rund 20 Prozent der Fälle wurden Sanitäter an der Ausübung ihrer Arbeit aktiv gehindert.
Diese Zahlen unterstreichen die Forderung nach einem besseren Schutz für Einsatzkräfte.
Verantwortung liegt bei Politik und Gesellschaft
Die Forderung des DRK ist deutlich: Strafverfolgung muss konsequenter erfolgen. Gleichzeitig sei die öffentliche Wahrnehmung entscheidend. Respekt und Unterstützung für Einsatzkräfte sollten stärker vermittelt werden – auch durch Aufklärungskampagnen und klare gesetzliche Regelungen.
Der Angriff in Sömmerda ist ein Beispiel dafür, wie schnell ein Einsatz lebensgefährlich werden kann. Für das DRK Thüringen ist klar: Schutzmaßnahmen müssen verstärkt, Angriffe konsequent verfolgt und Betroffene besser betreut werden. Nur so kann verhindert werden, dass weitere Helfer zu Opfern werden.
Quelle: Thüringen 24, www.24hours-news.net/de/