Dienstag, 03 Juni 2025 14:30

Neue AED-Empfehlungen für Feuerwehren

Neue Empfehlungen des Deutschen Feuerwehrverbands Neue Empfehlungen des Deutschen Feuerwehrverbands Foto: pixabay

Der Deutsche Feuerwehrverband hat neue Empfehlungen zum Einsatz automatischer externer Defibrillatoren veröffentlicht. Ziel ist die Erhöhung der Überlebensrate bei Herz-Kreislauf-Stillständen und der Schutz der Einsatzkräfte. Ein zentrales Anliegen: mehr rechtliche Sicherheit und klare Standards für Feuerwehren.

Inhaltsverzeichnis:

Einsatz automatischer Geräte laut Deutschem Feuerwehrverband

Die überarbeitete Empfehlung des Deutschen Feuerwehrverbands legt technische und organisatorische Vorgaben zum Einsatz von Defibrillatoren fest. Dazu zählen unter anderem:

  • Geräte mit Feedbacksystemen für Reanimationsqualität
  • Ein spezieller Kindermodus
  • Einheitliche Platzierung der Geräte in Fahrzeugen
  • Regelmäßige Schulungen für alle Einsatzkräfte
  • Standardisierte Dokumentation aller Anwendungen

Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Geräte jederzeit einsatzbereit und korrekt bedient werden können – auch unter hohem Zeitdruck.

Rechtliche Grundlage und neue Leitlinien berücksichtigt

Die neue Fachempfehlung basiert auf überarbeiteten rechtlichen Bestimmungen sowie aktualisierten medizinischen Leitlinien. Dazu gehören:

  • Das Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz
  • Die Medizinprodukte-Betreiberverordnung
  • Empfehlungen des Deutschen Rats für Wiederbelebung
  • Studien des Europäischen Wiederbelebungsrats

Durch die Anpassung an aktuelle gesetzliche Vorgaben soll der Einsatz von AEDs im Feuerwehrdienst rechtlich abgesichert und fachlich auf dem neuesten Stand gehalten werden.

Eigenschutz wird stärker betont

Ein Schwerpunkt liegt auf dem Schutz der eigenen Einsatzkräfte. Die Empfehlung betont ausdrücklich, dass Defibrillatoren nicht nur für Notfälle bei der Bevölkerung vorgesehen sind, sondern auch für Feuerwehrleute selbst. Besonders bei körperlich belastenden Einsätzen, Übungen oder Veranstaltungen kann ein plötzlicher Herzstillstand auftreten. In diesen Fällen kann ein schnell verfügbarer AED Leben retten.

Psychische Nachsorge nach Einsätzen

Auch psychische Belastungen nach Reanimationen wurden berücksichtigt. Strukturierte Nachbesprechungen und psychosoziale Betreuung sollen helfen, Stress abzubauen und die Einsatzfähigkeit langfristig zu erhalten. Der Verband weist auf die Bedeutung solcher Maßnahmen hin, um dauerhafte seelische Belastungen zu vermeiden.

Mit dieser überarbeiteten Empfehlung will der Deutsche Feuerwehrverband praxisnahe und rechtssichere Bedingungen für den Einsatz automatischer Defibrillatoren schaffen. Die Veröffentlichung unterstützt Einsatzkräfte mit klaren Vorgaben, die auf aktuellem Stand von Wissenschaft und Recht basieren.

Quelle: Rettungsdienst, webrivaig.com/de