Inhaltsverzeichnis:
- Neue Hundesteuer betrifft Staffordshire Bullterrier und andere Rassen
- Petra Broistedt verweist auf Sicherheitsbedenken
- Kritik von Tierschutzverein Werratal
- Forderung nach anderen Lösungen
Neue Hundesteuer betrifft Staffordshire Bullterrier und andere Rassen
Die Steuer für den ersten Hund erhöht sich ab Juli von 120 auf 132 Euro. Noch drastischer ist der Anstieg für sogenannte Listenhunde: Hier steigt die Jahressteuer auf 744 Euro. Betroffen sind Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier sowie deren Kreuzungen.
Laut Stadtverwaltung betrifft die Änderung etwa 80 Halter. Darunter auch Natalie Schneemann, die bislang 120 Euro für ihren Staffordshire Bullterrier Dexter zahlte. Künftig wird sie 744 Euro im Jahr aufbringen müssen. Das ist eine Versechsfachung.
Petra Broistedt verweist auf Sicherheitsbedenken
Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) betont, es gehe um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. In den letzten zweieinhalb Jahren habe es sieben Beißvorfälle mit den betroffenen Rassen gegeben. Ihrer Meinung nach soll die Steuer zur bewussteren Wahl des Hundes beitragen. Lieber ein Pudel oder Dackel als ein Hund von der Liste, so die Botschaft.
In Städten wie Braunschweig und Hannover ist die Einstufung bestimmter Rassen bereits gängige Praxis. Göttingen erwartet durch die neuen Steuersätze jährliche Mehreinnahmen in Höhe von rund 30.000 Euro.
Kritik von Tierschutzverein Werratal
Tierschützer schlagen Alarm. Sie befürchten, dass Besitzer Listenhunde nicht mehr anmelden oder vermehrt in Tierheimen abgeben. Dort würden viele Hunde dann lebenslang bleiben. Alicja Przybyla vom Tierschutzverein Werratal spricht von wachsender Sorge um die betroffenen Tiere.
Der Verein organisierte eine Mahnwache, um auf das Problem aufmerksam zu machen. In einem anschließenden Gespräch mit Broistedt kündigte diese eine Stichtagsregelung an. Hunde, die vor dem 1. Juli angeschafft wurden, sollen von der Steuererhöhung ausgenommen werden. Dafür braucht es jedoch noch die Zustimmung der Kommunalpolitik.
Forderung nach anderen Lösungen
Przybyla hält die vorgeschlagene Regelung für unzureichend. Sie verweist auf Statistiken, wonach Listenhunde im Vergleich zu anderen Rassen keine höhere Gefährdung darstellen. Der Tierschutzverein kündigte weiteren Widerstand an und fordert andere Maßnahmen zur Förderung der Sicherheit, ohne bestimmte Rassen zu benachteiligen.
Die geplante Steueränderung bleibt umstritten. Zwischen Sicherheitsinteressen der Stadt und dem Schutz von Tieren und Haltern steht nun die kommunalpolitische Entscheidung aus.
Quelle: NDR, www.extratimeout.com/de