Dienstag, 10 Juni 2025 21:28

Allergien bei Haustieren nehmen zu

Immer mehr Haustiere leiden unter Pollenallergien Immer mehr Haustiere leiden unter Pollenallergien Foto: pixabay

Mit dem Frühling beginnt nicht nur die Blütezeit, sondern auch eine Phase erhöhter Pollenbelastung. Immer mehr Haustiere wie Hunde und Katzen leiden an Pollenallergien. Laut Félice Oude Hengel, Tierärztin bei der Uelzener Versicherung, sind typische Anzeichen oft schwer zu deuten. Hautprobleme, Juckreiz oder Niesen können auf viele Ursachen hindeuten. Doch gerade der Zeitpunkt und saisonale Häufungen geben erste Hinweise.

Inhaltsverzeichnis:

Symptome bei Hunden und Katzen richtig erkennen

Zu den häufigsten Symptomen gehören Hautreizungen, tränende Augen und Atemwegsprobleme. Diese treten häufig nach Kontakt mit Gräsern oder Pollen auf. Manche Tiere entwickeln auch Verdauungsstörungen. Besonders auffällig ist das sogenannte Rückwärtsniesen, bei dem das Tier würgt oder röchelt.

Félice Oude Hengel rät zu einem detaillierten Allergietagebuch. Je länger Symptome, Umgebungsbedingungen und Aktivitäten dokumentiert werden, desto leichter lässt sich die Ursache eingrenzen. Vor allem bei saisonal auftretenden Beschwerden nach Aufenthalten im Freien kann eine Pollenallergie vermutet werden.

Diagnose und langfristige Behandlung

Die Diagnose erfordert Geduld und systematischen Ausschluss anderer Ursachen. Eine Blutuntersuchung kann helfen, die auslösenden Allergene zu identifizieren. Bei bestätigter Diagnose ist eine Desensibilisierung möglich. Dabei wird das Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnt. Allerdings ist das Verfahren kostspielig und nicht immer erfolgreich.

Allergien verschwinden nicht von selbst. Erste Symptome treten meist im Alter von 2 bis 4 Jahren auf, sind aber auch bei jüngeren oder älteren Tieren möglich. Ohne Behandlung verschlechtern sich die Beschwerden im Laufe der Zeit. Medikamente wie Tabletten oder Injektionen können jedoch die Lebensqualität deutlich verbessern.

Tipps für den Alltag mit allergischen Tieren

Tierhalter können mit einfachen Maßnahmen helfen:

  • Spaziergänge bei starkem Pollenflug vermeiden oder zeitlich begrenzen
  • Fell mit feuchtem Tuch nach dem Freigang abreiben
  • Hautbereiche wie Bauch oder Pfoten regelmäßig reinigen
  • Lüften nur morgens oder abends, wenn weniger Pollen unterwegs sind
  • Luftreiniger mit geeigneten Filtern einsetzen

Die richtige Medikamentengabe sollte immer mit dem Tierarzt abgestimmt sein.

Vererbung spielt eine Rolle

Die genetische Veranlagung beeinflusst das Risiko einer Allergie. Daher fordert Oude Hengel eine sorgfältige Auswahl der Elterntiere in der Zucht. Der Auslöser ist nicht der Pollen selbst, sondern die Reaktion des Immunsystems. Es erkennt harmlose Stoffe fälschlich als gefährlich und reagiert über.

Ein genaues Beobachten und rechtzeitiges Handeln können das Wohlbefinden betroffener Tiere erheblich verbessern. Informationen aus Tagebüchern, regelmäßige Kontrollen und gezielte Therapien ermöglichen es, Beschwerden zu lindern und Folgeprobleme zu vermeiden.

Quelle: Hunde Nachrichten, webrivaig.com/de

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