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Freitag, 19 August 2022 19:40

Abmessungen von O Ringen – Warum sind Normen so wichtig?

O Ringe Abmessungen O Ringe Abmessungen pixabay

O Ringe, auch Nullringe oder Runddichtringe gehören zu den am häufigsten verwendeten Dichtungsringen überhaupt. Der Name kommt vom o-förmigen Querschnitt des ringförmigen Dichtungselementes.

Die Dichtungsringe sind aber so flexibel, dass sie auch in andere Formen passen und beispielsweise auch bei ovalen oder elliptischen Konturen eingesetzt werden können. Aber gibt es die O Ringe auch in verschiedenen Abmessungen? Wie müssen diese berechnet werden, damit sie genau zum Werkstoff passen?

Berechnung der Maße

O Ringe werden grundsätzlich mit der Formel „Innendurchmesser x Schnurstärke“ berechnet. Bei 15 x 0,1 mm bedeutet das, dass der Innendurchmesser des O Rings 15 mm beträgt und dieser eine Schnurstärke von 0,1 mm besitzt. O Ringe Abmessungen sind standardisiert, das heißt, dass die am häufigsten verwendeten Größen genormt hergestellt werden und leicht erhältlich sind. Die Schnurstärken, also der Durchmesser des runden Querschnitts, gibt es in den unterschiedlichsten Größen. Stärken von 0,35 mm werden für sehr filigrane Anwendungen genutzt. Die Stärke der Schnur kann aber auch über 40 mm betragen. Zu den kleinsten Abmessungen von O Dichtungsringen gehören jene in Schweizer Uhren. Hier betragen die Maße meist 0,70 x 0,20 mm. Der Innendurchmesser kann aber beliebig groß sein und von so kleinen Ringen wie in Uhren bis in den Meterbereich gehen. Diese finden häufig Verwendung als Abdichtungen von Röhrenkonstruktionen und Abwasserleitungen. Ein Rekord für die O Ringe stellen jene Dichtungen, die für Kernreaktoren oder Weltraumteleskope eingesetzt werden, dar. Der Innendurchmesser kann hier über 10 Meter betragen.

Normen für leichtere Abmessungen

Um die Abmessungen der O Ringe einfacher zu gestalten, gibt es einige vorgegebene Normen. Dazu gehört auch die internationale ISO 3601 und die spezielle ISO 3601-1. Hier geht es vor allem um die Ringe mit Innendurchmesser von 1,8 bis 17 mm und einer Schnurstärke von 1,8 mm. Danach wird der Innendurchmesser je nach Anwendung gestaffelt. Das kann beispielsweise so aussehen: 6,0/6,3/6,7/6,9/7,1/7,5 mm. Zum Innendurchmesser muss natürlich auch die Schnurstärke angepasst werden. Zu einem Durchmesser von 14 und 40 mm passt am besten eine Schnurstärke von 2,65 mm. Je höher der Innendurchmesser wird, desto dicker muss die Schnurstärke werden. Liegt der Innendurchmesser bei 18 bis 200 mm, muss die Schnurstärke auf 3,55 mm angepasst werden.

Weitere Normlisten für O Ring Abmessungen

Viele dieser Abmessungen lassen sich in Norm-Listen zusammenfassen. Dazu gehören auch die folgenden Beispiele:

  • ISO-Norm (25,8 x 2,65 mm)
  • JIS-Norm (20,8 x 2,4 mm)
  • SMS-Norm (34,2 x 3 mm)
  • AS-Norm (34,59 x 2,62 mm oder als Referenznummer „126“)
  • BS-Norm (34,59 x 2,62 mm oder als Referenznummer „126“)
  • DIN-Norm (25,8 x 2,65 mm)

Die Abmessungen in Klammern dienen nur als Beispiel. Die DIN-Norm ist mittlerweile überholt, da diese durch die aktuelle ISO ersetzt wurde. Trotzdem bleibt sie relevant, da sie in technischen Zeichnungen, Ersatzteillisten oder Werkstatthandbüchern immer noch vorkommt. Normlisten und genormte O Ringe bieten viele verschiedene Vorteile. Einerseits ist die Anwendung viel einfacher, da es immer passende Ersatzteile gibt und diese in jede Neuauslegung von technischen Systemen integriert werden können. Andererseits gibt es auch finanzielle Vorteile, denn genormte Ringe werden viel schneller geliefert und die Ringe können durch die breite Auswahl an Größen optimal in jedes System integriert werden.