Dienstag, 28 Oktober 2025 17:19

Übergewicht bei Haustieren

Gesunde Ernährung und Bewegung schützen Haustiere vor Übergewicht Gesunde Ernährung und Bewegung schützen Haustiere vor Übergewicht Zdjęcie: Pixabay/licencja Pixabay

Eschborn. Immer mehr Haustiere leiden unter Übergewicht. Die Tierschutzorganisation TASSO warnt, dass zu viele Kalorien und zu wenig Bewegung bei Hunden, Katzen und kleinen Heimtieren ernste Folgen haben. Gelenkschmerzen, Atemprobleme und Antriebslosigkeit sind nur einige der sichtbaren Symptome. Doch die eigentlichen Gefahren liegen tiefer: Krankheiten, verkürzte Lebensdauer und ein deutlich eingeschränktes Wohlbefinden.

Inhaltsverzeichnis:

Fettleibigkeit bei Hunden und Katzen

Viele Tierhalter unterschätzen die gesundheitlichen Risiken von Übergewicht. Nach Angaben von TASSO ist es eine der häufigsten Ursachen für chronische Erkrankungen bei Haustieren. Ein Übermaß an Futter, Leckerlis und menschlichen Essensresten führt dazu, dass Tiere weit mehr Energie aufnehmen, als sie verbrauchen.

Dr. Laura Witting, Tierärztin und Referentin für Tierschutz bei TASSO, erklärt: „Aus falsch verstandener Tierliebe bieten viele Menschen ihren Heimtieren Futter im Überfluss an. Oftmals nehmen sie anfänglich gar nicht wahr, dass ihr Tier an Gewicht zunimmt. Dabei sind die gesundheitlichen Folgen für die Tiere fatal.“

Übergewicht kann zahlreiche Krankheiten auslösen, darunter:

  • Diabetes
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Gelenkprobleme
  • Erhöhtes Narkoserisiko

Zudem sterben übergewichtige Tiere oft früher als normalgewichtige Artgenossen. Mit dem zunehmenden Gewicht verlieren sie Lebensfreude und Beweglichkeit.

Tierärztliche Abklärung der Ursachen

Nicht jedes übergewichtige Tier ist einfach „zu dick gefüttert“. Oft spielen zusätzliche Faktoren eine Rolle. Dr. Witting weist darauf hin, dass auch Rasse, Alter, Kastration oder bestimmte Krankheiten das Gewicht beeinflussen können.

Ein einfaches Erkennungsmerkmal: Wenn die Rippen bei leichtem Druck nicht mehr tastbar sind oder die Taille kaum sichtbar ist, besteht Handlungsbedarf. Tierhalter sollten jedoch niemals ohne tierärztliche Beratung eine Diät beginnen.

Die wichtigsten Schritte vor einer Ernährungsumstellung:

  1. Untersuchung beim Tierarzt
  2. Ausschluss von Stoffwechselstörungen
  3. Erstellung eines individuellen Ernährungsplans
  4. Kontrolle des Gewichtsverlaufs

So kann festgestellt werden, ob medizinische Ursachen vorliegen oder die Ernährung angepasst werden muss.

Bewegung und Ernährung im Gleichgewicht

Ein gesundes Abnehmen basiert auf einer einfachen Regel: Das Tier muss weniger Kalorien aufnehmen, als es verbraucht. Gleichzeitig sollte der Energieumsatz durch Bewegung erhöht werden.

Für Hunde empfiehlt sich ein schrittweiser Trainingsplan mit längeren Spaziergängen und spielerischen Aktivitäten. Wohnungskatzen lassen sich mit interaktiven Spielen, Futterbällen oder Klettermöglichkeiten motivieren. Kleine Heimtiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen profitieren von größerem Auslauf und abwechslungsreicher Umgebung.

Dr. Witting betont: „Wichtig ist, den Prozess des Abnehmens schrittweise anzugehen, um das Tier nicht zu überfordern und keine neuen gesundheitlichen Probleme entstehen zu lassen.“

Auch die Ernährungsumstellung sollte behutsam erfolgen. Eine zu schnelle Gewichtsreduktion kann gefährlich werden. Tierärzte empfehlen, den Nährstoffgehalt genau zu überwachen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Mehr Lebensqualität durch Geduld und Konsequenz

Mit angepasster Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann die Lebensqualität von Haustieren deutlich verbessert werden. Erste Fortschritte wie mehr Bewegungsfreude, weniger Atemnot und reduzierte Gelenkschmerzen sind sichtbare Zeichen einer positiven Entwicklung.

Geduld ist entscheidend. Tiere brauchen Zeit, um sich an kleinere Portionen und neue Routinen zu gewöhnen. Auch wenn der bittende Blick schwerfällt, sollten Halter standhaft bleiben.

TASSO appelliert an alle Tierfreunde, Übergewicht nicht als Schönheitsproblem, sondern als ernsthafte Gesundheitsgefahr zu betrachten. Nur so können Hunde, Katzen und kleine Heimtiere ein längeres, gesünderes und glücklicheres Leben führen.

Quelle: HundeNachrichten, webrivaig.com/de